Wenngleich uns Filme und Bücher in der Vorstellung geprägt haben, dass Indianer und Pferde untrennbar miteinander verbunden sind, kannten Winnetou und Co., bis dass die spanischen Eroberer sie nach Nordamerika brachten, keine Pferde!
So heißt ‚Pferd‘ übersetzt in der Sprache der Indianer ‚großer Hund‘!
Der Ursprung des heutigen American Quarter Horse, dessen Zucht erst 1940 begann, liegt in den spanischen Pferden der Eroberer, aber auch in den englischen und irischen Warmblutpferden, die auf dem neuen Kontinent mit Araber-, Berber- und Türkenblut veredelt wurden, um zunächst möglichst schnelle Rennpferde zu züchten. Diese Renndisziplin, die Viertelmeile, auf der das Quarter Horse auch heute noch das schnellste Pferd der Welt ist, gab ihm seinen Namen.
Neben Schnelligkeit war für das Alltagsleben der Cowboys aber auch Wendigkeit, Geschicklichkeit, Temperament, Trittsicherheit, Nervenstärke und ein ausgeglichener Charakter, das auch heute noch gültige Zuchtziel.
Cowboys, die teilweise täglich, mehr als 10 Stunden, einhändig reitend im Sattel sitzen, brauchen Pferde mit bequemen Gängen, die flach über dem Boden fußen, nicht viel Schwung im Rücken haben, furchtlos alle Hindernisse bewältigen und auf kleinste Hilfen reagieren.
So musste die Reitweise der Cowboys zweckdienlich sein. Wesentliches Merkmal des Westernreitstils ist der Impuls-Befehl: Ein kurzes Signal reicht, um dem so ausgebildeten Pferd einen Befehl zu erteilen. Denn die Konzentration des Reiters galt seiner eigentlichen Arbeit und nicht der „Reitkunst“ – also minimale Hilfengebung auf der Basis eines wohlerzogenen und disziplinierten Pferdes, das zur Mitarbeit animiert wird, teilweise sogar alleine arbeitet, aber nichts vorwegnimmt und möglichst am losgelassenen Zügel, ohne Zügeleinwirkung am Maul über Schenkel- bzw. Gewichtshilfen fein auf die Wünsche seines Reiters reagiert. Kurz: Ein so gut ausgebildetes und gerittenes Pferd erleichterte dem Cowboy seine harte Arbeit auch heute noch.
Aus der Rancharbeit und dem Cowboyleben heraus, haben sich die Turnierdisziplinen des Westernreitens gebildet:
Cutting, Cow Horse, Barrel Race (in Deutschland eher eine Rodeo Disziplin), Halter, Horsemanship, Pleasure, Ranch Riding, Ranch Trail, Reining, Trail, Showmanship At Halter, Western Riding (in alphabetischer Reihenfolge)
Zur Austragung von Turnieren in all diesen Disziplinen sind die Turnierreiter in Deutschland ähnlich wie in der FN organisiert.
Es gibt die rasseoffene EWU (Erste Deutsche Westernreiter Union) die neben dem Bundesverband aus den jeweiligen Landesverbänden besteht, sowie der DQHA (Deutsche Quarter Horse Association), in auf den meisten Turnieren nur die im Verband registrierten Quarter Horses starten dürfen.
Darüber hinaus gibt es noch Verbände für Rassen, wie z.B. den Appaloosa Horse-Club oder den Paint-Horse Club, bzw. gibt auch Verbände, die sich auf z.B. eine Disziplin spezialisiert haben, wie z.B. die NRHA (National Reining Horse Association).
Jeder Verband (EWU, DQHA und auch NRHA tragen jeweils ihren Landes- und Bundessieger in Deutschland aus. Die AQHA als auch die NRHA darüber hinaus noch Europa- und Weltmeisterschaften*.
* Die NRHA unter der Dachorganisation Fédération Équestre Internationale (FEI) bzw. International Federation of Equestrian Sports. Sie ist die internationale Dachorganisation des Pferdesports mit Sitz in Lausanne (Schweiz).
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